Donnerstag, 30. Juni 2011

Transparenz

3,5 min
Transparenz!

(lat. transparens: durchsichtig, durchscheinend, durchlässig)

In den letzten drei Monaten durfte ich den letzten Pflichtkurs meines Studiums für Gemeindearbeit erfolgreich abschließen und bin Gott so sehr dankbar für diese wertvolle Zeit. Der Kommunikationskurs fand in der Nähe von Genf, in der französischen Schweiz statt. Ein Thema, das mich dabei sehr beschäftigte, war die Sache mit der Transparents. Jesus hat sich nicht dafür geschämt Mensch zu werden, obwohl man ja meinen könnte, dass er da ein ganz schöne Stück auf der Karriereleiter abrutschte. Er hat sich mit uns Menschen identifiziert, indem Er selber einer von uns wurde. Seine Taktik war es auf unsere Ebene zu steigen, um uns dann die Liebe des Vaters zu offenbaren. Ist dir schon mal aufgefallen, dass Paulus im Laufe der Zeit immer schlechter von sich selbst redete. Er wurde zwar immer mehr in das Ebenbild Gottes gefeilt und geformt, aber im gleichen Zug sah er sich auch zunehmend selber im Licht Gottes, und wußte wie sehr er die Gnade Gottes nötig hatte. Witzigerweise wurde mir dadurch Paulus noch sympathischer.

Wie sollen wir unseren Nächsten erreichen, wenn wir als Christen oft so perfekt und unnahbar für andere erscheinen? Leider sind wir manchmal auch dafür bekannt schnell mit dem Finger auf andere zu zeigen. Jesus dagegen stellte sich neben uns; Er identifizierte sich immer zuerst mit den Menschen und holte sie dort ab, wo sie sich gerade befanden. Unsere Kommunikation sollte dann wahrscheinlich demselben Beispiel folgen. Wir wünschen uns mehr zu sein wie Er, aber wir sind noch nicht am Ziel und das ist absolut in Ordnung. Ich glaube die Leute um uns herum brauchen keine Menschen, die sich wie Aliens benehmen und auf einer anderen Ebene schweben, sondern Freunde die ebenfalls mit den täglichen Problemen des Lebens zu kämpfen haben und sie deshalb auch verstehen können. Wenn wir versäumen das zu vermitteln, dann wird es echt schwer jemandem mit der Liebe Gottes zu konfrontieren, weil du nämlich überhaupt gar keinen Zugang zu deinem Gegenüber hast.

Wenn ich transparent bin und anderen erlaube in mein Leben hinein zu schauen, dann begebe ich mich in diesem Moment auch immer in die Gefahr abgelehnt zu werden. Allerdings habe ich dann auch die Chance mitzuerleben, wie die andere Person ganz neue Türen für mich öffnet und wir in unseren Gesprächen und Beziehungen auf eine Herzensebene gelangen. Anstatt anderen Leuten ihre Schwächen aufzuzeigen, die sie ja meistens ohne hin schon sehen, oder zu versuchen den „Super-Christen“ raus zu hängen, hoffe ich auf mehr von diesen „Identifikations-Momenten“ in meinen alltäglichen Gesprächen.

Nach zehn Monaten non-stop mit Studium und Einsätzen bin ich erschöpft, glücklich und wahnsinnig froh über eine kleine zwei wöchige Pause hier in Tamm. Dann geht es noch einmal für drei Wochen in die Schweiz für ein Leiterschafts-Seminar. Da freue ich mich schon sehr darauf und bitte betet auch ganz besonders in dieser Zeit für mich um Gottes Reden und Leiten. Ich habe nur noch einen Kurs vor mir um mein Studium vollends abzuschließen. Diesen werde ich voraussichtlich dann zu Beginn des nächsten Jahres machen. Ansonsten weiß ich noch nicht genau wie es danach bei mir weiter gehen wird, gerade deshalb wäre ich für eure Gebete bezüglich der Tobi-Zukunft =) sehr, sehr dankbar.

In diesem Sinne, hab den Mut transparent für deine Mitmenschen zu sein. Wenn es keine Transparents mit deinen Mitmenschen gibt, dann gibt es wahrscheinlich auch nicht viel Transparents mit Gott. Es gibt anderen die Option dich anzunehmen oder abzulehnen, aber du bist echt mit Ihnen und das ist es eben was Gott liebt, dass ist Kommunikation auf der Herzensebene.

-> Gebetsanliegen und Termine findet ihr wie immer ganz unten auf der Seite.

(YWAM Burtigny, CH und Genf)