Samstag, 1. November 2014

Oktober 2014



gottes gnaden-ticket…  

    Neulich erzählte mir jemand diese Geschichte aus Corrie ten Booms Leben. Corrie kam aus einer holländischen Familie die zur Zeit des Zweiten Weltkrieges Juden versteckt hielt. Sie war eine beliebte Rednerin in unseren Jüngerschaftsschulen und ihr Zeugnis ermutigt auch heute noch viele Christen weltweit. Als Corrie noch ein kleines Mädchen war, nahm ihr Vater sie manchmal nach Amsterdam mit um neue Uhrenteile für sein Uhrengeschäft zu kaufen. Gewöhnlich fuhren sie mit dem Zug und Corrie wusste, dass sie ein Zugticket brauchte, bevor sie in den Zug einsteigen konnte. Besorgt schaute sie ihren Vater an und fragte ihn ob er ein Ticket für sie hatte und ob sie es halten dürfe. Er bejahte, bestand aber darauf das Ticket für sie aufzubewahren bis sie es wirklich brauchte. Kurz bevor der Schaffner das Ticket sehen wollte, händigte Corries Vater seiner besorgten Tochter dann endlich ihre Fahrkarte aus und die Reise konnte beginnen.  
Während der Zeit in der die Ten Booms, Juden vor den Nazis versteckt hielten, hatte Corrie manchmal mit schrecklicher, innerer Angst zu kämpfen. Sie fürchtete sich davor, dass eines Tages ihre Familie an die Nazis verraten, und man ihr Versteck entdecken würde. Da erinnerte sie ihr Vater an das Ereignis mit dem Zugticket und erklärte ihr, dass es sich mit Gottes Gnade ganz ähnlich verhielt. Wir machen uns Sorgen und bekommen es mit der Angst zu tun und bitten Gott um Seine Gnade bevor wir sie benötigen, manchmal für Situationen die niemals stattgefunden haben. Wir malen uns aus was alles passieren könnte. Manchmal basieren unsere Ängste auf negativen Erfahrungen der Vergangenheit und wir fürchten uns davor, dass diese sich in der Zukunft wiederholen. Oder wir machen uns Sorgen wenn wir nicht wissen wie der nächste Schritt aussieht; vor schlechten Entscheidungen; ungenügend versichert zu sein. Zu unserem eigenen Schutz bauen wir möglichst viele Sicherheiten um uns herum, um anderen möglichen Ängsten besser aus dem Weg zu gehen. Was auch immer für Gründe wir haben, ob berechtigt oder irrational, wir wissen das Sorgen und Ängste keine Freunde von Gott-Vertrauen sind. 

“ER TRITT FÜR UNS EIN, DAHER DÜRFEN WIR MIT ZUVERSICHT UND OHNE ANGST ZU GOTT KOMMEN. ER WIRD UNS SEINE BARMHERZIGKEIT UND GANDE ZUWENDEN, WENN WIR SEINE HILFE BRAUCHEN.” - HEBRÄER 4,16 -
-Hebräer 4,16-

Ja, es gibt ein gesundes Vorausplanen, davon rede ich nicht. Ich rede von Sorgen die versuchen dich zu lähmen, von einer Herzenshaltung die sich der Angst, anstatt dem Retter zuwendet. Kurz bevor wir in den Zug einsteigen, in dem Moment wo wir sie brauchen gibt uns Gott Seine Gnade, Sein Gnaden-Ticket. Es gab keinen Grund für Corries Vater seiner Tochter das Ticket zu geben bevor sie es wirklich benötigte. Es gibt Momente in unserem Leben, in denen Gottes Gnade sehr konkret aussieht, sehr real wird, und Gott schenkt sie in dem Moment wo du sie brauchst, meistens nicht vorher. Im 1. Korinther 10,13 heißt es, dass Gott treu ist und es nicht zulässt, dass wir über unsere Kraft hinaus versucht werden; es gibt eine Exit-Tür. Ich sehe es so: Gottes Gnaden-Ticket ist gültig für eines von zwei Fällen, entweder ist es das Ticket, die Gnade, die dich aus einer hoffnungslosen Situation oder undenkbar schweren Umstand wieder heraus holt, oder aber, Er schenkt dir Sein Gnaden-Ticket, dass du die Situation ertragen kannst, wo du dachtest es sei unmöglich. Wenn wir darum bitten, wird Er es uns auch im richtigen Moment geben. 

    Momentan bin ich vor allem in unserer Jüngerschaftsschule involviert. Mit vielen Gesprächen und vielen Einheiten nehmen wir unsere 40 Studenten auf eine Reise in der wir Gott mehr kennen lernen wollen und sie auf ihre Missionseinsätze im kommenden Jahr vorbereiten. Ich genieße den Stress und die Fortschritte die meine Jungs machen. Für mich persönlich bedeutet das, dass es meiner Stimme erheblich besser geht und ich nicht die ganze Zeit nur an Einzelprojekten zu arbeiten brauche. Es gibt Durchhänger, ja, aber im Großen und Ganzen freue ich mich über den voranschreitenden Heilungs-prozess. Es ist ungewohnt zu sehen, wieviel Energie ich spüre, wenn ich nur wenig Schmerzen in meinem Hals habe. Vor ein paar Wochen hatte ich ein wichtiges Gespräch mit einem meiner Studenten, der sich sehr schwer tut seinem Vater zu vergeben. Während ich mit ihm sprach, merkte ich plötzlich, dass irgendetwas anders war. Als ich darüber nachdachte fiel mir auf, dass ich in diesem Moment das Sprechen vollkommen genießen konnte. Das war das Erste mal seit Jahren. Ich spürte keinerlei Schmerzen, Krämpfe oder Irritationen; ein total verrücktes Erlebnis, schwer zu beschreiben. Die letzte Woche war wieder etwas schwieriger, aber ich habe große Hoffnung, dass es insgesamt Berg aufgeht. 

   Ein anderes Ereignis, welches unsere Schule von Anfang an sehr prägte, war der Unfall einer unserer Studentinnen aus Neuseeland. Es war Sonntag Abend und ich saß gerade in einer Besprechung um den Unterricht für die kommende Woche zu planen als wir einen Anruf bekamen. Helene war auf dem Weg zurück zum Campus, als ein Auto von der Fahrbahn abkam und sie voll erfasste. Sie flog durch die Luft und prallte mit dem Kopf voraus auf die Straße. Der Fahrer begann Fahrerflucht und die Studenten die dabei waren riefen unter Schock sofort den Notarzt und uns Mitarbeiter an. Helene ist vollkommen in Ordnung! Sie brach sich nicht mal ein Knochen. Schon am nächsten Tag kam sie direkt vom Krankenhaus wieder in den Unterricht. Die Ärzte meinten, dass sie den Unfall nicht überleben hätte sollen und wohl ein Engel den Aufprall kontrolliert habe=). Ihr könnt euch nicht vorstellen wie froh wir alle waren. Unter Tränen (die ganze Klasse hat geheult) und mit heftigen Blutergüssen unter ihren Augen, hielt Helene ein paar Tage später eine Ansprache in der Klasse: „Ich hätte tot sein können. Den Ärzten nach hätte ich tot sein müssen. Ich bin Jesus so dankbar, ER hat mir nun schon zum zweiten Mal das Leben gerettet. Noch nie war mir so bewusst, dass ich nur ein einziges Leben habe, und beinahe war Sonntag der letzte Tag meines Lebens. Ich will, dass mein Leben zählt, ich will es vernünftig und zu Gottes Ehre einsetzen.“ Ich wollte diesen Moment mit euch teilen, nicht um jemanden unter falschen Druck zu setzen. Einfach nur als eine kleine Erinnerung, dass wir nur EIN Leben haben. Genieße es, teile es mit anderen, segne andere mit dem was dir anvertraut wurde und lebe so, dass es den verherrlicht der dir schon einmal das Leben gerettet, und es dir dann geschenkt hat.
~tobi





   

Freitag, 16. Mai 2014

Mai 2014

-YWAM-Zentrum in Guadalajara, Mexiko. 

-Familienausflug an der Nordküste Kauais, Hawaii.

-Kurzer Krankenhausbesuch, nachdem mich dieser kleine Kerl hier ins Bein stach...aaaauuhh!


Mai 2014

    Vielen herzlichen Dank für alle Emails, Briefe, Gebete und sonstige Unterstützung, die ich in den letzten Monaten empfangen habe. Ich kann es kaum in Worte fassen, wie sehr ich dadurch ermutigt wurde und neue Hoffnung schöpfen durfte. Ein kleines Wort der Ermutigung kann manchmal solch einen großen Unterschied machen und ich nahm jede einzelne Botschaft sehr ernst. Manche habe ich in ein extra Dokument auf meinem Handy eingefügt und mir in meinen Gebetszeiten über Monate hinweg immer wieder durchgelesen. Es tut so gut Freunde zu haben die nicht nur mit mir lachen, sondern wenn’s sein muss auch mitweinen können. 
Dieses Jahr empfinde ich tatsächlich eine große Veränderung, wofür ich nach dem letzten Jahr ganz schön dankbar bin. Allein die ersten drei Monate waren schon besser als das ganze letzte Jahr. Das hatte stark damit zu tun, dass meine Schmerzen in dieser Zeit deutlich nachgelassen haben. Immer wieder gibt’s mal einen Durchhänger von ein paar Tagen und meine Redepausen zwischen Gesprächen muss ich nach wie vor einhalten. Aber die letzten Monate geben mir in diesem Bereich wirklich viel Grund zur Freude und ich erinnere mich hin und wieder, wie es sich anfühlt Freude am Reden zu haben, auch wenn ich es nicht übertreiben darf. Vielen Dank für jedes Gebet; es kam an!


Vor 2 Monaten durfte ich einen kleineren Einsatz nach Mexiko unternehmen und mich für ein paar Wochen aus dem regen Campus-Leben in Kona ausklinken. Ich bin Gott so unendlich dankbar für die Freunde und den CVJM-Tamm, die mir dieses besondere Privileg ermöglicht haben. Mein Team war zu dieser Zeit gerade in Uganda tätig, da ich aber mit meiner Stimme kein Team leiten konnte lehnte ich das von vornherein ab. Die Zeit in Mexiko war für mich sehr intensiv, extrem wichtig und wird auf jeden Fall einen Meilenstein auf meinem Lebensweg markieren. Ich half auf einer Base mit und arbeitete über das Internet auch weiterhin für mein „Voice for the Voiceless“-Team. Auch in einem Waisenhaus durfte ich mich regelmäßig einbringen und genoß wie sehr sich die Kinder über mich freuten, und die biblischen Geschichten einsaugten. Es war schon etwas Besonderes; nach 3 Wochen konnte ich nicht mehr in die Stadt gehen, (Chapala hat ca. 43.000 Einwohner) ohne ein bekanntes Gesicht zu treffen. 


   Spanisch zu lernen war, nebenbei bemerkt, schon seit langem ein kleiner Traum von mir und eine meiner Stimm-therapeuten meinte, dass diese Sprache einen positiven Effekt auf meine Stimmbänder haben würde. In den Tagen und Wochen auf Hawaii, in denen ich besonders Probleme hatte und vollkommen still sein musste, fing ich als Ablenkung von den Schmerzen einfach mal an mich mit dieser schönen Sprache auseinander zu setzen. Hat ja auf Umwegen auch etwas mit Kommunikation zu tun, haha, zumindest die Hoffnung darauf. Leider bin ich noch etwas davon entfernt ein vernünftiges Gespräch auf Spanisch zu führen, aber ich verstehe schon einiges und mir macht das Lernen wirklich viel Freude.
    

    Ich verbrachte viel Zeit im Gebet und Hören was meine persönliche Zukunft angeht. Meine Umstände haben natürlich über die Jahre so viele Fragen aufgewirbelt, die ich dort noch mal vor Gott auf den Tisch ausbreitete und viele wertvolle Impulse und Gedanken sammeln konnte. Zwar fand ich nicht unbedingt die klaren Schritte für die Zukunft, die ich mir erhofft hatte, aber bin trotzdem ganz und gar nicht enttäuscht. Er geht die ganze Sache auf Seine Weise an und der Weg zum Ziel soll ja angeblich eng mit dem Ziel selber verknüpft sein und ist mindestens genauso wichtig. Die Wahrheit, dass Er alles in der Hand hält auch wenn ich vieles habe fallen lassen müssen, ist mir wieder ganz neu ins Herz gerutscht. Ich darf Ihm vertrauen, in den scheinbar kleinen, nächsten Schritten meines Lebens, auch wenn ich gerne wieder die größeren sehen würde. Wer weiß, vielleicht erweisen sich die kleinen Schritte in unserem Leben eines Tages als die Wichtigsten ;-). Wenn Er nun andere Pläne für mich hat, als ich bisher geglaubt hatte, dann will ich sie gerne gehen. 

    Im April kamen meine Eltern und der Raphi zu Besuch. Eine super Zeit liegt hinter uns und es war schön ihnen einen Einblick von der Vielfältigkeit Hawaii’s, meiner Arbeit und dem großen Campus zu geben. Im Gegensatz zu meinem letzten Aufenthalt in Deutschland, spielte dieses mal meine Stimme wieder mit und es tat so gut sich als Familie ausgiebig zu unterhalten. Ich glaube wir werden noch eine Weile von den besonderen Momenten dieser 2 Wochen zehren können. 
     Anfang August startet unser Dienst, “Voice for the Voiceless”, eine Zentrale für den europäischen Raum im schönen Thüringer Wald, zu dessen Eröffnung ich dann auch wieder daheim sein werde. Ich arbeite schon seit Monaten an der Übersetzung und Quellenüberprüfung unserer englischen Homepage ins Deutsche mit. Darin werden einige Themen von menschenrechtlichen Verstoßen, oder ungerechten Lebens-umständen aufgegriffen, erklärt und zum Beten und/oder Mitmachen ermutigt. Die Homepage ist zwar noch immer eine Baustelle und noch sind nicht alle Themen auf dem neuesten Stand der Fakten und Übersetzung, aber es lohnt sich trotzdem schon mal einen Blick darauf zu werfen. Wer einen Hauskreis oder ähnliches besucht, darf sich gerne mal überlegen eines dieser Themen dort aufzugreifen und gemeinsam zu be-handeln. Doch seid gewarnt: Manches geht echt unter die Haut; nicht nur einmal sind mir beim Übersetzen die Tränen gekommen von dem was ich da las, recherchierte und an Situationen von vergangenen Einsätzen erinnert wurde.

Folge diesem link:

http://avoice4.org/de/

   Ich freue mich euch schon bald wieder zu sehen. Bis dahin wünsche ich jedem was ich mir auch selbst wünsche, nämlich Gott zu vertrauen mit jedem noch so kleinen nächsten Schritt, den wir vor uns sehen. Ganz besonders dann, wenn wir eigentlich viel lieber losrennen würden. 

¡Adiós!    
Euer tobias.

“Sorgen sind wie Sand in unserem Lebensmotor; GLAUBEN wie Öl. 
Angst ist nicht unser zu Hause, sondern VERTRAUEN ist unser Heimatland!”       

  
          
                       

Dienstag, 10. Dezember 2013

Dezember 2013



the shadow proves the sunshine ...  

    Es wäre wirklich super, wenn ich euch davon berichten könnte wie viele Menschen in ihrem Glauben voran gekommen sind, wie viele Gemeinden wir gegründet haben, und wie viele Arme und Hungernden wir über Weihnachten helfen. Nächste mal. Aber meine größte tägliche Sorge dreht sich gerade um meine eigene Stimme und alles was damit zusammenhängt, und dieser Kampf erfordert den Großteil meiner Kraft. Auch wenn es mir nicht so richtig passt, will ich dir doch lieber einen ehrlichen Bericht schreiben, und wenn dir dass nicht richtig passt, nehme ich es dir ganz und gar nicht übel wenn du diesen Brief JETZT schon wieder zur Seite legst =).

    Ich versuche mich in diesem Bereich immer etwas zurück zu halten. Auch weil ich von Herzen gerne eine Ermutiger bin und meine persönliche Situation nicht gerade ermutigend ist. Den meisten von euch wird bis jetzt wohl kaum klar sein wie groß diese Herausforderung für mich ist. Um ganz kurz auf den Hintergrund einzugehen und die offensichtlichen Fragen zu klären: Eine Reihe von unglücklichen Umständen und einer Allergie als Auslöser, haben meine Atemwege und Schleimhäute angegriffen die meine Stimmbänder nicht mehr mit genügend Feuchtigkeit versorgen. Über die Jahre hat sich das eher schlecht auf die Stimmbänder und der damit verbundenen Muskulatur ausgewirkt. Verschieden Therapien halfen mehr oder weniger und eine Operation verspricht wenig Erfolgschancen. Im generellen sind die Aussagen aller Ärzte soweit ziemlich ernüchternd. Die wohl beste Empfehlung kam von einer Ärztin vor ca. 10 Jahren die meinte: “Herr Hartmann, suchen sie sich ‘ne Freundin die am Meer wohnt und ziehen sie dort hin. Das wird dass allerbeste für sie sein!"  Haha, dass mit der Freundin hat noch nicht so geklappt, aber die salzige Meeresluft und hohe Luftfeuchtigkeit hat tatsächlich einen extrem guten Effekt auf meine Lungen und Stimmbänder.
(Mag sein, dass du nicht alles was ich hier schreibe völlig nachvollziehen kannst. Gefühle lassen sich manchmal schwer in Worte fassen.)

    Ich glaube, dass Gott meine beschädigten Stimmbänder, wie auch immer, wiederherstellen kann und will. Dass Er mich auch in der Zukunft noch gebrauchen kann, wenn ich auch vielleicht neue Wege begehen muss.  Manchmal verlässt mich die Hoffnung aber Er schenkt mir immer wieder Gnade und lässt sie wiederauferstehen.

Der Prozess hat schon vor über 10 Jahren begonnen. 5 Jahre lang ist es nun ziemlich akut, von denen die letzten 3 besonders schlimm waren. Die ständigen Schmerzen haben mich verändert. Es macht mir Angst keine klare Perspektive mehr für meine Zukunft zu sehen. Schmerzen haben so ihren Weg alles andere in die Ferne zu verdrängen. Die Stimme war/ist nicht nur mein Werkzeug für meine Arbeit die ich liebe, sie dient auch als Grundlage für meine Freundschaften, Freude an Konversationen, Menschen, Lebens-qualität, Musik und Gemeinschaft, frei zu sein einfach “ich selber” sein zu dürfen. Gespräche gehören zu meiner täglichen Arbeit, zu meinem Leben, aber sind immer mit Schmerzen und Krämpfen verbunden, oft mit Tränen.    


   Gott hüllt sich in Schweigen zu diesem Thema. Naja, zumindest fast. Manchmal spricht Er diese zwei Worte: VERTRAUE MIR!!! Und ich wünschte ich wäre besser darin. Oft fühle ich mich wie ein Ertrinkender, da draußen im offenen Meer (damit meine ich nicht Hawaii).
Weit und breit nichts um sich dran fest zu halten. Mir fällt es nach all den Jahren immer noch sehr schwer mit der Einsamkeit richtig umzugehen. Aber um die Schmerzen einigermaßen in Schach zu halten bleibt mir nichts anderes als zu Schweigen. Gott hat es in Seiner Hand, hält mich; ich weiß! Ich habe keine Antworten parat, ausser dass Er unendlich gut ist und uns nichts von Seiner Liebe trennen kann. Trotzdem wollte ich dir, wenn auch nur ein Bruchteil und nach langem Zögern, von dem berichten was mein Leben völlig auf den Kopf gestellt hat und jeden Tag versucht mir die Hoffnung und Freude zu rauben.  


“Tue deinen Mund auf für die Stummen und für die Sache aller, die Verlassen sind. Tue deinen Mund auf und richte in Gerechtigkeit und schaffe Recht dem Elenden und Armen.”
-Sprüche 31,8-9-           


    Da mir nun der Platz ausgeht, noch ein paar Worte zu meiner Arbeit. Wegen der zu hohen stimmlichen Be-lastung bei den anstehenden Projekten meiner Gruppe, musste ich mein Arbeitsfeld wechseln. Ironischerweise ist eines der Leitsprüche der Abteilung mit der ich gerade zusammenarbeite, eine „STIMME FÜR DIE STIMMLOSEN“ zu sein; für die Menschen zu sprechen die selber keine Stimme haben. Der Schwerpunkt dieser Arbeit besteht darin auf diverse Ungerechtigkeiten in unserer Welt aufmerksam zu machen (z.B. Waisenkinder, Menschenhandel, Abtreibung, Zwangsprostitution, Kindersoldaten, Unterdrückung von Frauen, usw.). Dies geschieht vor allem mit Hilfe von digitalen Medien. Da ich persönlich ganz und gar kein Profi im Fotos schießen und Filme schneiden bin, liegt meine Verantwortung eher in der Begleitung und Betreuung aller unserer männlichen Mitarbeiter. Hier ist es mir möglich zwischen Tätigkeiten wo ich reden muss schnell zu anderen überzuspringen an denen ich alleine arbeite kann, wenn ich an meine Grenzen komme. Wie lange ich das noch machen kann weiß ich nicht. Überhaupt bin ich gespannt wie mein Weg weitergehen soll (an manchen Tagen trifft das Wort “verzweifelt” wohl um einiges besser zu). Immer wieder wird mir da Psalm 23 wichtig. Er ist mein guter Hirte und wird mir voran gehen. Auch durchs dunkle Tal...


    Bitte denkt an mich. Und wenn dieses Jahr auch in Moll, wünsche ich Euch allen eine von ganzem Herzen fröhliche Advents- und Weihnachtszeit. 
Emanuel - Gott mit Euch - 
auf jedem Schritt.  

 Euer tobias.








Dienstag, 11. Juni 2013

Mai/Juni 2013


   “Die Himmel erzählen die Ehre Gottes, und die Feste verkündigt Seiner Hände Werk!”         ~Psalm 19,2~

   Liebe Freunde, es wird mich wohl kaum jemand um die hiesige Hitze-(dauer)welle bejammern und Recht habt ihr. Vor ein paar Wochen bin ich um-gezogen um etwas näher am Campus zu wohnen und hier ist es noch ein paar Grad wärmer. Die hohe Luftfeuchtigkeit fühlt sich an wie eine Decke auf dem Kopf, aber meine Stimme bedankt sich recht herzlich dafür, für die ich nach wie vor dringend um Wiederherstellung bete.

   Im März musste ich die USA für ein paar Wochen verlassen um mein Visum zu verlängern. So waren wir als Team für 2 Wochen mit unserem Gründer, Loren Cunningham, in Südkorea unterwegs. Viel Anstrengung und Planung ging in dieses Projekt und wir hoffen demnächst noch ein paar Computer-Spezialisten aus Korea bei uns begrüßen zu können. Zur Halbzeit unserer Tour erklärte Nordkorea dem Süden den Krieg. In besagtem Moment waren wir interessanterweise gerade auf der Hauptbase des südkoreanischen Militärs. Einer der ranghöchsten Generäle des Landes hatte uns zum Mittagessen eingeladen. Für den fiel das Essen dann leider etwas kürzer aus. Bevor er ging beteten wir aber noch gemeinsam für und mit ihm und um die politische Spannung. Er war so froh und sicher, dass Gott Seine Hand im Spiel hatte und wir ausgerechnet heute auf der Base waren. Ich war sehr dankbar, dass die Lage nicht im Geringsten eskalierte. Ich hätte dieses mal wahrscheinlich überhaupt nichts mitbekommen, wäre ich nicht ein treuer Nachrichtenverfolger. An dieser Stelle ein dickes Dankeschön an die Mannschaft von der Tagesschau, (und berichtet hin und wieder ruhig mal was Gutes;-). In 12 Tagen hatten wir also 17 Veranstaltungen; jeden Tag in einer anderen Stadt. Der typische Tagesablauf: 7:30Uhr aufstehen, 1-4 Stunden fahren, Gebetstreffen, aufbauen, 3 Stunden Veranstaltung, Fragen beantworten, für Leute beten, abbauen, 1-4 Stunden fahren, und spät nachts total erschöpft ins Bett fallen. Meistens schliefen wir, in "Korean style", auf einem beheizten Boden. Das fand ich auch total super ... zumindest die ersten    10 Minuten, dann hab ich meine Meinung revidiert und mir jede Nacht schier den Hintern verbrannt, so hart und heiß war der Boden. Zwischendrin hatten wir auch ein paar evangelistische Veranstaltungen in denen sich hunderte Menschen, vorwiegend Studenten, für ein Leben mit Jesus entschieden. Da Südkorea allerdings derzeit das wohl christlichste Land der Welt ist, war unsere Botschaft meistens den Gemeinden gewidmet. Ein Gottes-dienstsaal fasst zwischen 2-5000 Sitzplätze und oft finden mehrere Veranstaltungen hintereinander statt. Mit seinen 78 Jahren sprach Loren von verschiedenen Missionsbewegungen der letzten 500 Jahre. Er berichtete auch von seinem ersten Besuch in Korea. Die meisten Zuhörer waren damals noch gar nicht geboren, und Loren begrüßte sie herzlich in Korea, da er ja zuerst da war (die Gemeinden brachen jedes mal in Gelächter aus). Er erinnerte sie daran wie sich innerhalb einer Generation das ganzes Land dem Glauben zuwandte, von einem der ärmsten zu eines der fortschrittlichsten Ländern aufstrebte, und neben den USA heute die meisten Missionare welt-weit aussendet. Der ethnisch und geschichtlich identische Norden blieb jedoch in der Entwicklung völlig zurück, leidet unter Armut und steht auf dem Index für Christenverfolgung momentan leider an erster Stelle und das mit Abstand. Der Aufruf an die Gemeinden war sich an einer neuen Missionswelle, durch das Internet, zu beteiligen und die so ausgeprägte, koreanische High-Tech Industrie für die Ausbreitung der Guten Nachricht zu nutzen. 


   Der Raphael und ich haben uns riesig über den Überraschungs-besuch meiner Eltern und meines Onkels, Michael, gefreut. Mich flogen sie ein, oder aus; wie man’s nimmt. Wir waren total ermutigt und haben die Zeit sehr genießen können. Es war das erste Mal, dass meine Eltern den Atlantik über-querten. Klein ist die USA ja nicht gerade. Der Bundesstaat Kalifornien alleine ist größer als ganz Deutschland, aber wir konnten in den Tagen doch einiges sehen. Da meine Eltern erst 'ne halbe Woche vor Urlaubsantritt ihren Flug buchten, war die Zeit von vorne herein von Spontanität geprägt. Kurzer Hand entschlossen wir uns einen "kleinen" Roadtrip durch Kalifornien, Arizona und Nevada zu machen. Mein Papa musste zwar so tun als ob er auf einer Harley sitzt, aber auf der "Route 66" zu fahren war trotzdem ein kleiner Traum der in Erfüllung ging. Hin und weg waren wir alle vom Grand Canyon. Du stehst vor diesem ries(s)igen Abgrund, der sich mit seinen 400 km quasi eimal quer durch Deutschland graben würde, und denkst, "man bin ich klein; man ist das ein großes Loch; was für ein Gott, genial!" Und für eine kurze Zeit vergisst man alle so groß scheinenden Probleme (und Stimmschmerzen von der trockenen Wüstenluft) und genießt es klein zu sein; ganz gut aufgehoben in Gottes großen Händen. Ähnlich erging es uns mit den atemberaubenden "Redwoods", riesigen Bäumen durch die man mit einem Auto durchfahren könnte und dort teilweise schon über 2000 Jahre lang vor sich her wachsen. Oder der endlosen Weite der Wüsten mit ihren vielen Gesichtern. Oder des Meeres, auf das wir rausfuhren um einem Wal und ihrem Walbaby auf den Flossen zu sein, begleitet von Delphinen und Seelöwen. Zusammengefasst: Wir waren erfrischt, fasziniert und dankbar für die erholsame Zeit, geprägt von guten Gesprächen, Abenteuer, Spätzle und Gottes wunder-baren Schöpfung. 
    Ganz herzlich grüße ich Euch und wünsche jedem eine neue Freude an Gottes Schöpfung und ein tiefes Verständnis dafür, dass du Gottes Hand nicht entgleiten wirst!                                  ~Tobi

















 “Weil Gott die Welt geschaffen hat, können die Menschen Sein unsichtbares Wesen, Seine ewige Macht und göttliche Majestät mit ihrem Verstand an Seinen Schöpfungswerken wahrnehmen.”  ~Römer 1,20~







    

Donnerstag, 3. Januar 2013

Dezember/Januar 12/13


MERRY CHRISTMAS AND A HAPPY NEW YEAR...

    Vielen, vielen Dank für all' die lieben Weihnachtsgrüße. Ich weiß es hört sich etwas  klischeehaft an wenn ich sage, dass man zur Weihnachtszeit die heimischen Traditionen, Freunde und Familie ganz besonders vermisst, aber auf mich trifft es auf jeden Fall zu. Umso mehr habe ich mich über jede kleine Nachricht, Karte, Brief oder Schoklädle aus Deutschland unendlich gefreut. Da wird die innere, gefühlte Verbundenheit dann etwas greifbarer. 

    Ja, wie ist/war Weihnachten auf Hawaii so? Auf alle Fälle braucht man keine Handschuhe und der Mantel ist auch völlig überflüssig. Spaziergang am Strand, das Jahr nochmal vor dem inneren Auge vorüber ziehen lassen, tiefe Dankbarkeit, ja, dass war mein persönliches Weihnachtshighlight in den letzten Tagen. Ich verbringe meine Feiertage in einem kleinen Haus, bei einer ganz lieben, 76 jährigen Oma eines Freundes (Alex, 22 Jahre alt). Alex   kenne ich noch von meiner Zeit aus England, und traf ihn das erste Mal vor 6 Jahren. Aber erst Anfang letzten Jahres hat er sein Leben endgültig dem Herrn anvertraut. Über einen Zeitraum von 2 Tagen erzählte er mir seine Geschichte von vorne bis hinten. Wie Gottes Liebe ihn ständig “verfolgte”. Wie er jahrelang stecken blieb im Spiritismus, totaler Einsamkeit und Depression. Wie seine Familie um ihn kämpfte und er dann endlich den erkannte, der ihm ständig auf den Fersen war, der um seine tiefsten Sehnsüchte weiß und ihn bedingungslos lieb hat, Jesus! Nun besucht er für ein paar Tage seine Oma und wird dann auf unseren Campus kommen und will eine Jüngerschaftsschule besuchen um Jesus besser kennen zu lernen. 

    An Heilig Abend saß ich mit Alex in einem Zelt in dem gerade das Krippenspiel von den süßesten hawaiianischen Kindern aufgeführt wurde. Vielleicht traf es mich noch nie so sehr wie dieses mal, aber auf einmal wurde Weihnachten so real für mich. Jesus war DA, mitten unter uns in diesem Zelt, und Jesus war auch in den Kirchen und den Wohnzimmern in denen ihr Heilig Abend gefeiert habt. Aber Jesus kam zuallererst für Menschen wie Alex, der durch ein paar doofe Entscheidungen zeitweise jeglichen Hang zur Realität verloren hatte, der einen Becher nicht mehr von einem Handy unterscheiden konnte (Jona 4,11). Jesus kam um zu suchen und zu retten was verloren ist (Luk 19,10). Er kam in einem Stall zur Welt, nicht in einem Palast oder einer schönen Kirche oder einem Zelt auf Hawaii ;-). 
So wünsche ich uns allen für dieses neue Jahr, dass Seine Liebe durch uns scheint. Das wir nicht nur ein Licht dem Licht sind, sondern ein Licht in der Dunkelheit; ein Licht den Kranken, Vergessenen und Einsamen.  

    Die letzten Wochen und Monate war ich mit unserem “Remix Kurs” be-schäftigt, eine Art Leiterschaftskurs für 17 junge Leute. Gemeinsam planten wir die nächsten praktischen Schritte, um dass zu verwirklichen was Gott ihnen aufs Herz gelegt hat. Für andere ging es mehr darum bestehende Dienste weiter zu entwickeln. Als Kernteam gehen wir ebenfalls druch eine intensive Planungzeit und sind damit beschäftigt Prioritäten für 2013 zu setzen: Durch wen könnte unser Team erweitert werden; wo und wie können wir verschiedene  Modelle für missionale Gemeinschaften schaffen; wer ist für was verantwortlich. Manchmal platzt mir schier mein Kopf dabei. Bei dem ganzen Planen, Gesprächen und endlosem Nachdenken fällt es mir dann schon öfters recht schwer zur Ruhe zu kommen. Vielleicht hat der ein oder andere von euch manchmal die gleichen Symptome ;-). Wer mich kennt weiß, dass ich nicht unbedingt der beste Schläfer bin. Meine Nächte sind deswegen momentan mehr von Gedanken, Skizzen, Tagebucheinträgen, Büchern und Begeisterung geprägt als mit auf’s Kissen sabbern, Schnarch-konzerten und REM-Schlafphasen. 

    Ansonsten geht es mir aber sehr gut. Für meine angeschlagene Stimme dürft ihr gerne und bitte auch weiterhin beten. Auch um Gottes unendlich wertvolle  Weisheit für unser Team, sowie ein Kopf der nachts zur Ruhe kommen kann. Ich habe oft das Gefühl, dass unser Unternehmen ein mega Potential hat über die nächsten Jahre viele Menschen zu einer echten Beziehung mit Jesus zu führen und eine Struktur zu schaffen in der sie auch weiterhin begleitet werden können. 

    Im Januar starten wir eine missionale Gemeinschaft hier in Kona, eine Art Pilotphase für uns als Team. Gleichzeitig betreuen wir aber noch 3 andere Teams in Kanada, USA und Neuseeland und können somit Erfahrungsberichte austauschen und voneinander lernen. Innerhalb diesen Jahres hoffe ich weitere 3 Teams zu schulen und in unseren Lernprozess mit einzubinden die sich mehr auf Westeuropa konzentrieren. Ein Team geht nach 

Spanien, eines nach Dänemark und eines nach Deutschland. Jedes dieser Teams besteht momentan aus mindestens 6 Personen. Ich freue mich unendlich darüber wie schnell Gott die Türen öffnete und ich ganz tolle Menschen treffen durfte die sich für missionale Gemeinschaften begeistern ließen. 

    Ich wünsche Euch allen von ganzem Herzen ein wunderschönes, und von schönen Wundern volles, neues Jahr. Möge es ein fruchtbares und unvergessliches sein. Mögen unsere Herzen und Augen aufgeschlossen sein für Gottes täglichen Liebesbeweisen an uns alle. 
     
   Gott befohlen und liebe Grüße,
Euer Tobias!












Mittwoch, 19. September 2012

September/Oktober 2012


Mission  im  21. Jahrhundert 

    Nach 6 Jahren habe ich nun mein Studium zum Bacherlor in Church Ministries und Biblical Studies erfolgreich beendet. Ich bin sehr dankbar für die abwechslungsreiche Zeit und die vielen wertvollen Erfahrungen, die ich machen durfte. Ich freue mich natürlich riesig, obwohl es schon auch ein etwas komisches Gefühl ist, dass sich dieses Kapitel meines Lebens nun endgültig schließen wird.

    Über mein Studium habe ich schon öfters berichtet und will deshalb diese Zeilen nutzen um ein bisschen mehr über meine neue Stelle auf dem Haupt-campus von Jugend mit einer Mission in Kona, Hawaii zu berichten. Unser Bemühen lässt sich im Grunde wie folgt zusammenfassen: “Das praktische Weiterentwickeln von neuen (oder auch alten, wiederentdeckten) Gemeinde- und Missionskonzepten für die Zeit und Kultur in der wir momentan leben.” 
Kurz gesagt: gleiche Botschaft, neue Verpackung! Letztes mal schrieb ich ja bereits über den größeren Teil der Arbeit unseres Teams, den missionalen Gemeinschaften. Dieses mal will ich von dem zweiten Teil meiner Arbeit berichten, die mich ebenfalls mindestens genauso begeistert. 

     Als Christen sind wir dazu aufgerufen die Menschen dort abzuholen, wo sie gerade sind, und eine Atmosphäre zu schaffen, in der sie sich sicher genug wissen sich auf eine tiefere Gesprächs- ebene einzulassen. Über die Jahrhunderte hinweg hat sich dieser Ort immer wieder verändert. Manchmal waren es die Straßen und Gassen, manchmal die Kirchengebäude und heute sind es oft unsere Wohnzimmer. Ein solcher geschützter Ort befindet sich für viele Personen mittlerweile auch vor dem Computer-Bildschirm im eigenen Haus. Immer mehr Menschen leiden an Einsamkeit und verlieren sich in der virtuellen Welt. Über 2 Millionen Menschen weltweit, suchen täglich im Internet nach Antworten auf ihre Lebensfragen und nach Gott. Global Media Outreach, Campus für Christus und Jugend mit einer Mission sind Missionsgesellschaften, die auf diesem Gebiet eng miteinander zusammen arbeiten, um genau solchen Suchenden über das Internet zu begegnen. Gemeinsam fluten sie das Netz mit leicht verständlichen Informationen über den christlichen Glauben. In schon wenigen Jahren wird jede Person, egal wo sie sich auf der Erde befindet, über ein Wi-Fi (Funk) Satellitensystem Anschluss an das Internet haben. Das bedeutet, dass schon sehr bald JEDER Mensch die Möglichkeit hat das Evangelium zu jeder Zeit und an jedem Ort zu hören. Genial oder?!   

     Hier bietet sich nun uns Christen, die wir Jesu’ Missionsbefehl folgen wollen, eine so weit geöffnete Tür, die es in der ganzen Menschheitsgeschichte noch nie gegeben hat. 
Wenn jetzt eine Person auf solch einer Internet-Seite landet, hat sie nicht nur die Möglichkeit das Evangelium zu hören und ihr Leben Jesus anzuvertrauen, sondern kann ebenfalls mit sogenannten „Online-Missionaren“ über E-mail in Kontakt treten.  

   Die Online-Missionare werden sozusagen zur ersten Anlaufstelle für schwierige Fragen und/oder zu Ratgebern, wie die nächsten praktischen Schritte für ein Leben mit Jesus aussehen könnten. Durch diese äußerst schnell wachsende Arbeit hatten innerhalb von ein paar Jahren mehrere Millionen Menschen den ersten Kontakt mit der frohen Botschaft. Wir durften miterleben, wie dadurch schon über 1 Millionen Menschen weltweit zum Glauben an Jesus Christus kamen. Ihr könnt euch vorstellen wie begeistert wir alle sind. Fast täglich bin ich über das Internet mit Menschen aus der ganzen Welt in Kontakt, die sich oft erst vor wenigen Minuten für ein Leben mit Jesus entschieden haben. Andere wollen mehr über Jesus wissen oder wollen einfach nur in ihrem Glaubensleben wachsen. 

    Diese Platform öffnet uns aber noch eine ganz andere Möglichkeit. In der traditionellen Missionsarbeit bilden wir ein Team aus, welches wir dann in ein bestimmtes Gebiet aussenden. Innerhalb von ein paar Monaten ist es ihnen vielleicht gelungen eine Gruppe von Menschen zu finden, die Interesse am Glauben haben und sich nach Gemeinschaft mit anderen Christen sehnen. Eine kleine Hausgemeinde wird gegründet. In der Zukunft könnten wir diesen Prozess teilweise vereinfachen, indem wir die Kontakte von Menschen, die wir schon seit längerem über das Internet begleiten an unser Team weitergeben. Auf diesem Weg könnte der Anlaufprozess für die Gründung einer neuen Hausgemeinde verkürzt werden. Es soll ja nicht nur bei einem abstrakten “Internet-Glauben” bleiben, sondern letztlich in die echte und lebendige Gemeinschaft mit anderen Glaubensgeschwistern führen.
     
     Am 24. September (Hilfe, viel zu früh) führt mich mein nächstes Lebenskapitel dann auf die andere Seite der Kugel. Ich würde mich sehr über Post, kurze Mails, Anrufe und natürlich auch Besuche von euch freuen. Ein Stückchen Heimat in der Fremde tut der Seele einfach immer besonders gut. Es soll ja angeblich sehr schön dort sein, also tut euch keinen Zwang an. Ich würde euch auch eine Ananas mit Kokosnussmilch kalt stellen. ;-)
     

   Gott befohlen und liebe Grüße
-Tobias Hartmann-

“Ein neuer Weg ist immer ein Wagnis. Aber wenn wir den Mut haben loszugehen, dann ist jedes Stolpern und jeder Fehltritt ein Sieg über unsere Ängste, unsere Zweifel und Bedenken.”        

















Bilder 1: Plaza der Nationen auf dem JMEM-Hauptcampus in Kona, Hawaii.

Bild 2: Versammlungsraum in Hurlach. Nach 2,5 Jahren ist nun auch hier meine Zeit zu Ende.

Bild 3: Studium und praktischer Einsatz in Südafrika.