Dienstag, 11. Juni 2013

Mai/Juni 2013


   “Die Himmel erzählen die Ehre Gottes, und die Feste verkündigt Seiner Hände Werk!”         ~Psalm 19,2~

   Liebe Freunde, es wird mich wohl kaum jemand um die hiesige Hitze-(dauer)welle bejammern und Recht habt ihr. Vor ein paar Wochen bin ich um-gezogen um etwas näher am Campus zu wohnen und hier ist es noch ein paar Grad wärmer. Die hohe Luftfeuchtigkeit fühlt sich an wie eine Decke auf dem Kopf, aber meine Stimme bedankt sich recht herzlich dafür, für die ich nach wie vor dringend um Wiederherstellung bete.

   Im März musste ich die USA für ein paar Wochen verlassen um mein Visum zu verlängern. So waren wir als Team für 2 Wochen mit unserem Gründer, Loren Cunningham, in Südkorea unterwegs. Viel Anstrengung und Planung ging in dieses Projekt und wir hoffen demnächst noch ein paar Computer-Spezialisten aus Korea bei uns begrüßen zu können. Zur Halbzeit unserer Tour erklärte Nordkorea dem Süden den Krieg. In besagtem Moment waren wir interessanterweise gerade auf der Hauptbase des südkoreanischen Militärs. Einer der ranghöchsten Generäle des Landes hatte uns zum Mittagessen eingeladen. Für den fiel das Essen dann leider etwas kürzer aus. Bevor er ging beteten wir aber noch gemeinsam für und mit ihm und um die politische Spannung. Er war so froh und sicher, dass Gott Seine Hand im Spiel hatte und wir ausgerechnet heute auf der Base waren. Ich war sehr dankbar, dass die Lage nicht im Geringsten eskalierte. Ich hätte dieses mal wahrscheinlich überhaupt nichts mitbekommen, wäre ich nicht ein treuer Nachrichtenverfolger. An dieser Stelle ein dickes Dankeschön an die Mannschaft von der Tagesschau, (und berichtet hin und wieder ruhig mal was Gutes;-). In 12 Tagen hatten wir also 17 Veranstaltungen; jeden Tag in einer anderen Stadt. Der typische Tagesablauf: 7:30Uhr aufstehen, 1-4 Stunden fahren, Gebetstreffen, aufbauen, 3 Stunden Veranstaltung, Fragen beantworten, für Leute beten, abbauen, 1-4 Stunden fahren, und spät nachts total erschöpft ins Bett fallen. Meistens schliefen wir, in "Korean style", auf einem beheizten Boden. Das fand ich auch total super ... zumindest die ersten    10 Minuten, dann hab ich meine Meinung revidiert und mir jede Nacht schier den Hintern verbrannt, so hart und heiß war der Boden. Zwischendrin hatten wir auch ein paar evangelistische Veranstaltungen in denen sich hunderte Menschen, vorwiegend Studenten, für ein Leben mit Jesus entschieden. Da Südkorea allerdings derzeit das wohl christlichste Land der Welt ist, war unsere Botschaft meistens den Gemeinden gewidmet. Ein Gottes-dienstsaal fasst zwischen 2-5000 Sitzplätze und oft finden mehrere Veranstaltungen hintereinander statt. Mit seinen 78 Jahren sprach Loren von verschiedenen Missionsbewegungen der letzten 500 Jahre. Er berichtete auch von seinem ersten Besuch in Korea. Die meisten Zuhörer waren damals noch gar nicht geboren, und Loren begrüßte sie herzlich in Korea, da er ja zuerst da war (die Gemeinden brachen jedes mal in Gelächter aus). Er erinnerte sie daran wie sich innerhalb einer Generation das ganzes Land dem Glauben zuwandte, von einem der ärmsten zu eines der fortschrittlichsten Ländern aufstrebte, und neben den USA heute die meisten Missionare welt-weit aussendet. Der ethnisch und geschichtlich identische Norden blieb jedoch in der Entwicklung völlig zurück, leidet unter Armut und steht auf dem Index für Christenverfolgung momentan leider an erster Stelle und das mit Abstand. Der Aufruf an die Gemeinden war sich an einer neuen Missionswelle, durch das Internet, zu beteiligen und die so ausgeprägte, koreanische High-Tech Industrie für die Ausbreitung der Guten Nachricht zu nutzen. 


   Der Raphael und ich haben uns riesig über den Überraschungs-besuch meiner Eltern und meines Onkels, Michael, gefreut. Mich flogen sie ein, oder aus; wie man’s nimmt. Wir waren total ermutigt und haben die Zeit sehr genießen können. Es war das erste Mal, dass meine Eltern den Atlantik über-querten. Klein ist die USA ja nicht gerade. Der Bundesstaat Kalifornien alleine ist größer als ganz Deutschland, aber wir konnten in den Tagen doch einiges sehen. Da meine Eltern erst 'ne halbe Woche vor Urlaubsantritt ihren Flug buchten, war die Zeit von vorne herein von Spontanität geprägt. Kurzer Hand entschlossen wir uns einen "kleinen" Roadtrip durch Kalifornien, Arizona und Nevada zu machen. Mein Papa musste zwar so tun als ob er auf einer Harley sitzt, aber auf der "Route 66" zu fahren war trotzdem ein kleiner Traum der in Erfüllung ging. Hin und weg waren wir alle vom Grand Canyon. Du stehst vor diesem ries(s)igen Abgrund, der sich mit seinen 400 km quasi eimal quer durch Deutschland graben würde, und denkst, "man bin ich klein; man ist das ein großes Loch; was für ein Gott, genial!" Und für eine kurze Zeit vergisst man alle so groß scheinenden Probleme (und Stimmschmerzen von der trockenen Wüstenluft) und genießt es klein zu sein; ganz gut aufgehoben in Gottes großen Händen. Ähnlich erging es uns mit den atemberaubenden "Redwoods", riesigen Bäumen durch die man mit einem Auto durchfahren könnte und dort teilweise schon über 2000 Jahre lang vor sich her wachsen. Oder der endlosen Weite der Wüsten mit ihren vielen Gesichtern. Oder des Meeres, auf das wir rausfuhren um einem Wal und ihrem Walbaby auf den Flossen zu sein, begleitet von Delphinen und Seelöwen. Zusammengefasst: Wir waren erfrischt, fasziniert und dankbar für die erholsame Zeit, geprägt von guten Gesprächen, Abenteuer, Spätzle und Gottes wunder-baren Schöpfung. 
    Ganz herzlich grüße ich Euch und wünsche jedem eine neue Freude an Gottes Schöpfung und ein tiefes Verständnis dafür, dass du Gottes Hand nicht entgleiten wirst!                                  ~Tobi

















 “Weil Gott die Welt geschaffen hat, können die Menschen Sein unsichtbares Wesen, Seine ewige Macht und göttliche Majestät mit ihrem Verstand an Seinen Schöpfungswerken wahrnehmen.”  ~Römer 1,20~