Freitag, 16. Mai 2014

Mai 2014

-YWAM-Zentrum in Guadalajara, Mexiko. 

-Familienausflug an der Nordküste Kauais, Hawaii.

-Kurzer Krankenhausbesuch, nachdem mich dieser kleine Kerl hier ins Bein stach...aaaauuhh!


Mai 2014

    Vielen herzlichen Dank für alle Emails, Briefe, Gebete und sonstige Unterstützung, die ich in den letzten Monaten empfangen habe. Ich kann es kaum in Worte fassen, wie sehr ich dadurch ermutigt wurde und neue Hoffnung schöpfen durfte. Ein kleines Wort der Ermutigung kann manchmal solch einen großen Unterschied machen und ich nahm jede einzelne Botschaft sehr ernst. Manche habe ich in ein extra Dokument auf meinem Handy eingefügt und mir in meinen Gebetszeiten über Monate hinweg immer wieder durchgelesen. Es tut so gut Freunde zu haben die nicht nur mit mir lachen, sondern wenn’s sein muss auch mitweinen können. 
Dieses Jahr empfinde ich tatsächlich eine große Veränderung, wofür ich nach dem letzten Jahr ganz schön dankbar bin. Allein die ersten drei Monate waren schon besser als das ganze letzte Jahr. Das hatte stark damit zu tun, dass meine Schmerzen in dieser Zeit deutlich nachgelassen haben. Immer wieder gibt’s mal einen Durchhänger von ein paar Tagen und meine Redepausen zwischen Gesprächen muss ich nach wie vor einhalten. Aber die letzten Monate geben mir in diesem Bereich wirklich viel Grund zur Freude und ich erinnere mich hin und wieder, wie es sich anfühlt Freude am Reden zu haben, auch wenn ich es nicht übertreiben darf. Vielen Dank für jedes Gebet; es kam an!


Vor 2 Monaten durfte ich einen kleineren Einsatz nach Mexiko unternehmen und mich für ein paar Wochen aus dem regen Campus-Leben in Kona ausklinken. Ich bin Gott so unendlich dankbar für die Freunde und den CVJM-Tamm, die mir dieses besondere Privileg ermöglicht haben. Mein Team war zu dieser Zeit gerade in Uganda tätig, da ich aber mit meiner Stimme kein Team leiten konnte lehnte ich das von vornherein ab. Die Zeit in Mexiko war für mich sehr intensiv, extrem wichtig und wird auf jeden Fall einen Meilenstein auf meinem Lebensweg markieren. Ich half auf einer Base mit und arbeitete über das Internet auch weiterhin für mein „Voice for the Voiceless“-Team. Auch in einem Waisenhaus durfte ich mich regelmäßig einbringen und genoß wie sehr sich die Kinder über mich freuten, und die biblischen Geschichten einsaugten. Es war schon etwas Besonderes; nach 3 Wochen konnte ich nicht mehr in die Stadt gehen, (Chapala hat ca. 43.000 Einwohner) ohne ein bekanntes Gesicht zu treffen. 


   Spanisch zu lernen war, nebenbei bemerkt, schon seit langem ein kleiner Traum von mir und eine meiner Stimm-therapeuten meinte, dass diese Sprache einen positiven Effekt auf meine Stimmbänder haben würde. In den Tagen und Wochen auf Hawaii, in denen ich besonders Probleme hatte und vollkommen still sein musste, fing ich als Ablenkung von den Schmerzen einfach mal an mich mit dieser schönen Sprache auseinander zu setzen. Hat ja auf Umwegen auch etwas mit Kommunikation zu tun, haha, zumindest die Hoffnung darauf. Leider bin ich noch etwas davon entfernt ein vernünftiges Gespräch auf Spanisch zu führen, aber ich verstehe schon einiges und mir macht das Lernen wirklich viel Freude.
    

    Ich verbrachte viel Zeit im Gebet und Hören was meine persönliche Zukunft angeht. Meine Umstände haben natürlich über die Jahre so viele Fragen aufgewirbelt, die ich dort noch mal vor Gott auf den Tisch ausbreitete und viele wertvolle Impulse und Gedanken sammeln konnte. Zwar fand ich nicht unbedingt die klaren Schritte für die Zukunft, die ich mir erhofft hatte, aber bin trotzdem ganz und gar nicht enttäuscht. Er geht die ganze Sache auf Seine Weise an und der Weg zum Ziel soll ja angeblich eng mit dem Ziel selber verknüpft sein und ist mindestens genauso wichtig. Die Wahrheit, dass Er alles in der Hand hält auch wenn ich vieles habe fallen lassen müssen, ist mir wieder ganz neu ins Herz gerutscht. Ich darf Ihm vertrauen, in den scheinbar kleinen, nächsten Schritten meines Lebens, auch wenn ich gerne wieder die größeren sehen würde. Wer weiß, vielleicht erweisen sich die kleinen Schritte in unserem Leben eines Tages als die Wichtigsten ;-). Wenn Er nun andere Pläne für mich hat, als ich bisher geglaubt hatte, dann will ich sie gerne gehen. 

    Im April kamen meine Eltern und der Raphi zu Besuch. Eine super Zeit liegt hinter uns und es war schön ihnen einen Einblick von der Vielfältigkeit Hawaii’s, meiner Arbeit und dem großen Campus zu geben. Im Gegensatz zu meinem letzten Aufenthalt in Deutschland, spielte dieses mal meine Stimme wieder mit und es tat so gut sich als Familie ausgiebig zu unterhalten. Ich glaube wir werden noch eine Weile von den besonderen Momenten dieser 2 Wochen zehren können. 
     Anfang August startet unser Dienst, “Voice for the Voiceless”, eine Zentrale für den europäischen Raum im schönen Thüringer Wald, zu dessen Eröffnung ich dann auch wieder daheim sein werde. Ich arbeite schon seit Monaten an der Übersetzung und Quellenüberprüfung unserer englischen Homepage ins Deutsche mit. Darin werden einige Themen von menschenrechtlichen Verstoßen, oder ungerechten Lebens-umständen aufgegriffen, erklärt und zum Beten und/oder Mitmachen ermutigt. Die Homepage ist zwar noch immer eine Baustelle und noch sind nicht alle Themen auf dem neuesten Stand der Fakten und Übersetzung, aber es lohnt sich trotzdem schon mal einen Blick darauf zu werfen. Wer einen Hauskreis oder ähnliches besucht, darf sich gerne mal überlegen eines dieser Themen dort aufzugreifen und gemeinsam zu be-handeln. Doch seid gewarnt: Manches geht echt unter die Haut; nicht nur einmal sind mir beim Übersetzen die Tränen gekommen von dem was ich da las, recherchierte und an Situationen von vergangenen Einsätzen erinnert wurde.

Folge diesem link:

http://avoice4.org/de/

   Ich freue mich euch schon bald wieder zu sehen. Bis dahin wünsche ich jedem was ich mir auch selbst wünsche, nämlich Gott zu vertrauen mit jedem noch so kleinen nächsten Schritt, den wir vor uns sehen. Ganz besonders dann, wenn wir eigentlich viel lieber losrennen würden. 

¡Adiós!    
Euer tobias.

“Sorgen sind wie Sand in unserem Lebensmotor; GLAUBEN wie Öl. 
Angst ist nicht unser zu Hause, sondern VERTRAUEN ist unser Heimatland!”