Donnerstag, 4. März 2010

Oktober - Februar

„Man lebt nur einmal“


Filme anschauen, Bücher lesen, interessante Klassen – Diskussionen, deutsches Essen, und dass alles in einem kleinen Jagd - Schlössle, von dem aus man bei gutem Wetter sogar die atemberaubende Berge sehen kann. Ganz so kann man sich die letzten Monate meines Lebens nicht gerade vorstellen, aber zumindest waren diese Komponenten ein Teil davon. Die Schule für Biblisch – Christliche Weltanschauung ist auf jeden Fall eine sehr bereichernde Erfahrung für mich gewesen. Worum es dabei ging schrieb ich ja schon das Letzte mal.


Was mich in den letzten Monaten sehr beschäftigte, war die Krankheit und der Tod einer guten Freundin. Leah war 28 Jahre alt, kam aus Amerika und war die letzten 5 Jahre bei YWAM Australien beschäftigt. Sie war auch in meiner Weltanschaungsschule und bekam im Oktober ziemlich starke Schmerzen in ihrem rechten Bein. Ich fuhr mit ihr dann nach München um durch eine Kernspintomographie mehr rauszubekommen, nachdem die örtlichen Ärzte nicht so richtig helfen konnten. Wir waren wie gelähmt als wir auf dem Bild einen großen Tumor zu sehen bekamen, der auf ihre Wirbelsäule drückte und die Schmerzen verursachte. Während der Strahlentherapie wurden immer mehr kleinere Tumore und Metastasen in Leahs Lunge festgestellt die mit solch einer Geschwindigkeit wuchsen und streuten, dass man mit der Therapie nicht mehr hinterher kam. Sie entschloss sich dann heim zu fliegen um bei ihrer Familie zu sein. 1,5 Wochen später ging sie dann ganz nach Hause und sieht Jesus nun ganz unverschleiert (24.1.2010).

Für 4 Tage war ich dann selber noch in Chicago um bei der Gedenkfeier anwesend zu sein, als Freund und als YWAM-Hurlach Repräsentant. Ich verbrachte die Zeit bei Leahs bester Freundin und ihrem Mann. Trotz den vielen Tränen hatten wir wirklich eine sehr gute Zeit zusammen mit vielen guten Gesprächen. Was mich an der Gedenkfeier sehr beeindruckte, war dass die Trauer natürlich ein Teil dabei spielte, sie aber das Feiern nicht ersticken konnte. Wir feierten die 28 Jahre die Leah bekommen hatte und in denen sie unserem Gott diente und so vielen Jugendlichen ein Licht und Inspiration sein durfte.

Die Tränen mischten sich mit viel Lachen und ich weiß nicht wie ich es beschreiben soll, aber die Hoffnung die wir mit Gott haben, war in diesem Moment einfach so real und überwältigend für alle Anwesenden. Nicht nur die Hoffnung das Leah nun mit IHM ist, sondern auch die Hoffnung dass wir nicht in Bitterkeit, Enttäuschung und Frustration zurück bleiben. Gottes Wort verspricht uns nicht das wir nie durch schwere Zeiten gehen müssen, aber Gott verspricht uns dass Er ein guter Vater ist und das Er wahre Wiederherstellung, Heilung und Trost geben kann und will. Niemand anderes kann so etwas tun. Als ich mit Leah über dieses Thema sprach, sagte sie mir dass es OK für sie sei nicht zu wissen warum dass alles passiert. Sie wusste genau, dass sie niemals tiefer als in Gottes Arme fallen kann, selbst in dieser Situation.

In solchen Momenten muss man natürlich unweigerlich immer auch über sein eigenes Leben nachdenken, und ohne viele Worte darüber zu verlieren, die Ermutigung „Make yours count!“ Verschwende die Zeit nicht die dir gegeben ist. Genieße dein Leben, aber vergiss niemals Wer es dir gegeben hat und warum.

Im Oktober/November letztes Jahr, während des letzten Kurses, verbrachte ich viel Zeit im Gebet und hatte einige Gespräche mit Leuten die mir sehr nahe stehen, um dieses Jahr etwas durch zu strukturieren. Ich spielte mit dem Gedanken, für den Rest meines Studiums, bzw. die Monate zwischen den Kursen, wieder mehr in Deutschland zu sein. In diesen Tagen kam der YWAM Leiter von Deutschland, der auch hier in Hurlach wohnt (und übrigens auch ein waschechter Schwabe und CVJMer ist=) auf mich zu und bot mir an für eine Weile mit ihm zusammen zu arbeiten. So kam es das ich momentan nicht mehr in England bin, sondern wieder zurück in Deutschland. Die Assistenten-Stelle werde ich voraussichtlich bis zum Ende meines Studiums belegen, dann sehen wir weiter.

Momentan bedeutet das für mich allerlei interessante Projekte und Treffen, bei denen ich allerlei interessante Leute kennen lerne.

Ich könnte noch vieles mehr schreiben, aber wenn ich dass täte wäre die Welt nicht groß genug um die Bücher zu fassen, oder auch einige von euch wären zu faul (bzw. zu beschäftigt) um noch weiter zu lesen =)

In that sense „Enjoy your life, but do not waste it“!

Euer Tobi










Jugend mit einer Mission / Schloss in Hurlach, Bayern















Leah und ich






















Hier hat der Herr Luther die Bibel übersetzt und die schönste aller Sprachen ausgefeilt =)











Und hier liegt der Herr N. Zinzendorf drunter (Herrnhut)


Das Bundestagsgebäude am Tag der deutschen Einheit
















Links: Wittenberg (Luthers Thesen)









Rechts: Bundeskanzleramt, Berlin


--> Ganz unten findet ihr meine Gebetsanliegen und spezielle Termine.