Mittwoch, 19. September 2012

September/Oktober 2012


Mission  im  21. Jahrhundert 

    Nach 6 Jahren habe ich nun mein Studium zum Bacherlor in Church Ministries und Biblical Studies erfolgreich beendet. Ich bin sehr dankbar für die abwechslungsreiche Zeit und die vielen wertvollen Erfahrungen, die ich machen durfte. Ich freue mich natürlich riesig, obwohl es schon auch ein etwas komisches Gefühl ist, dass sich dieses Kapitel meines Lebens nun endgültig schließen wird.

    Über mein Studium habe ich schon öfters berichtet und will deshalb diese Zeilen nutzen um ein bisschen mehr über meine neue Stelle auf dem Haupt-campus von Jugend mit einer Mission in Kona, Hawaii zu berichten. Unser Bemühen lässt sich im Grunde wie folgt zusammenfassen: “Das praktische Weiterentwickeln von neuen (oder auch alten, wiederentdeckten) Gemeinde- und Missionskonzepten für die Zeit und Kultur in der wir momentan leben.” 
Kurz gesagt: gleiche Botschaft, neue Verpackung! Letztes mal schrieb ich ja bereits über den größeren Teil der Arbeit unseres Teams, den missionalen Gemeinschaften. Dieses mal will ich von dem zweiten Teil meiner Arbeit berichten, die mich ebenfalls mindestens genauso begeistert. 

     Als Christen sind wir dazu aufgerufen die Menschen dort abzuholen, wo sie gerade sind, und eine Atmosphäre zu schaffen, in der sie sich sicher genug wissen sich auf eine tiefere Gesprächs- ebene einzulassen. Über die Jahrhunderte hinweg hat sich dieser Ort immer wieder verändert. Manchmal waren es die Straßen und Gassen, manchmal die Kirchengebäude und heute sind es oft unsere Wohnzimmer. Ein solcher geschützter Ort befindet sich für viele Personen mittlerweile auch vor dem Computer-Bildschirm im eigenen Haus. Immer mehr Menschen leiden an Einsamkeit und verlieren sich in der virtuellen Welt. Über 2 Millionen Menschen weltweit, suchen täglich im Internet nach Antworten auf ihre Lebensfragen und nach Gott. Global Media Outreach, Campus für Christus und Jugend mit einer Mission sind Missionsgesellschaften, die auf diesem Gebiet eng miteinander zusammen arbeiten, um genau solchen Suchenden über das Internet zu begegnen. Gemeinsam fluten sie das Netz mit leicht verständlichen Informationen über den christlichen Glauben. In schon wenigen Jahren wird jede Person, egal wo sie sich auf der Erde befindet, über ein Wi-Fi (Funk) Satellitensystem Anschluss an das Internet haben. Das bedeutet, dass schon sehr bald JEDER Mensch die Möglichkeit hat das Evangelium zu jeder Zeit und an jedem Ort zu hören. Genial oder?!   

     Hier bietet sich nun uns Christen, die wir Jesu’ Missionsbefehl folgen wollen, eine so weit geöffnete Tür, die es in der ganzen Menschheitsgeschichte noch nie gegeben hat. 
Wenn jetzt eine Person auf solch einer Internet-Seite landet, hat sie nicht nur die Möglichkeit das Evangelium zu hören und ihr Leben Jesus anzuvertrauen, sondern kann ebenfalls mit sogenannten „Online-Missionaren“ über E-mail in Kontakt treten.  

   Die Online-Missionare werden sozusagen zur ersten Anlaufstelle für schwierige Fragen und/oder zu Ratgebern, wie die nächsten praktischen Schritte für ein Leben mit Jesus aussehen könnten. Durch diese äußerst schnell wachsende Arbeit hatten innerhalb von ein paar Jahren mehrere Millionen Menschen den ersten Kontakt mit der frohen Botschaft. Wir durften miterleben, wie dadurch schon über 1 Millionen Menschen weltweit zum Glauben an Jesus Christus kamen. Ihr könnt euch vorstellen wie begeistert wir alle sind. Fast täglich bin ich über das Internet mit Menschen aus der ganzen Welt in Kontakt, die sich oft erst vor wenigen Minuten für ein Leben mit Jesus entschieden haben. Andere wollen mehr über Jesus wissen oder wollen einfach nur in ihrem Glaubensleben wachsen. 

    Diese Platform öffnet uns aber noch eine ganz andere Möglichkeit. In der traditionellen Missionsarbeit bilden wir ein Team aus, welches wir dann in ein bestimmtes Gebiet aussenden. Innerhalb von ein paar Monaten ist es ihnen vielleicht gelungen eine Gruppe von Menschen zu finden, die Interesse am Glauben haben und sich nach Gemeinschaft mit anderen Christen sehnen. Eine kleine Hausgemeinde wird gegründet. In der Zukunft könnten wir diesen Prozess teilweise vereinfachen, indem wir die Kontakte von Menschen, die wir schon seit längerem über das Internet begleiten an unser Team weitergeben. Auf diesem Weg könnte der Anlaufprozess für die Gründung einer neuen Hausgemeinde verkürzt werden. Es soll ja nicht nur bei einem abstrakten “Internet-Glauben” bleiben, sondern letztlich in die echte und lebendige Gemeinschaft mit anderen Glaubensgeschwistern führen.
     
     Am 24. September (Hilfe, viel zu früh) führt mich mein nächstes Lebenskapitel dann auf die andere Seite der Kugel. Ich würde mich sehr über Post, kurze Mails, Anrufe und natürlich auch Besuche von euch freuen. Ein Stückchen Heimat in der Fremde tut der Seele einfach immer besonders gut. Es soll ja angeblich sehr schön dort sein, also tut euch keinen Zwang an. Ich würde euch auch eine Ananas mit Kokosnussmilch kalt stellen. ;-)
     

   Gott befohlen und liebe Grüße
-Tobias Hartmann-

“Ein neuer Weg ist immer ein Wagnis. Aber wenn wir den Mut haben loszugehen, dann ist jedes Stolpern und jeder Fehltritt ein Sieg über unsere Ängste, unsere Zweifel und Bedenken.”        

















Bilder 1: Plaza der Nationen auf dem JMEM-Hauptcampus in Kona, Hawaii.

Bild 2: Versammlungsraum in Hurlach. Nach 2,5 Jahren ist nun auch hier meine Zeit zu Ende.

Bild 3: Studium und praktischer Einsatz in Südafrika.